Turniere in Italien über den Jahreswechsel

Über den Jahreswechsel spielte ich (Oliver Linder) zwei Turniere in Italien. Beide Turniere lagen in der Region Veneto nicht allzuweit voneinander entfernt. Los ging es am 25. mit einem kurzen Zwischenstopp in Bozen, von dort ging es nach Montebelluna, einem Zentrum der italienischen (Winter-)bekleidungsindustrie. Mit meiner ELO unter 2000 musste ich im B-Turnier antreten. Mit viel Glück konnte ich meinen dritten Platz in der Setzliste halten und einen Geldpreis gewinnen. Nach einem Zwischenstopp in der sehr angenehmen Stadt Treviso ging es weiter in das recht berühmte Verona. Da durfte ich im A-Turnier gegen zumeist sehr routinierte und kampfeslustige Gegner spielen. Etwas peinlich war der Start. Mit Schwarz erreichte ich eine gute Stellung mit zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel. Dann machte mein Gegner einen überraschenden Läuferzug, der mich aus dem Konzept und um die Partie brachte. Nach der Partie sagte mir mein Gegner, dass ich ihn nach dem Läuferzug einzügig hätte mattsetzen können! In den nächsten drei Runden gab es mehr oder weniger mühsame Remisen. Ein Turmendspiel gegen f+h-Bauer musste ich 95 Züge lang remis halten. Ein relativ einfaches Remis gab es gegen Bevilacqua, gegen den ich in vor ein paar Jahren in Bozen bis zum 133. Zug ein Turmendspiel mit zwei Minusbauern verteidigen musste. In Runde 5 gab es eine unnötige Niederlage, da ich meine gute Stellung als schlecht einschätzte und entsprechend spielte. In der sechsten Runde konnte ich meinen einzigen Sieg feiern. Vor dem 20. Zug ließ ich eine klare Gewinnmöglichkeit aus und musste mich danach noch ganz schön anstrengen. In der letzten Runde war ich schon gedanklich auf der Heimreise und spielte recht schlecht, was mein Gegner überzeugend bestrafte.

Insgesamt war es ein schöner Schachurlaub, auch wenn die Partien nicht immer gut liefen. Die Turniere in Italien werden oft in Hotels gespielt, wo man meist recht preisgünstig unterkommen kann. Allerdings liegen die Hotels nicht immer zentral und in Verona war die obligatorische Halbpension nicht so ganz überzeugend.
Als nächstes Turnier steht das kulinarisch tadellose Sélestat auf dem Programm.
Andere Spieler waren über den Jahreswechsel auch aktiv:
Martin Hartmann und Stefan Schork spielten in Böblingen bzw. Magdeburg gute bis sehr gute Turniere.
Siegmund Haug war in Böblingen ein riesiges Turnier, trat dann aber zusammen mit Thomas Schnepel in Untergrombach an, was beide wohl inzwischen bereuen. Nur Michael Kranich konnte dort glänzen.