Anfang September 2021 spielte ich mein erstes Turnier in Österreich. Das war mein erster längerer Aufenthalt in dem exotischen Land seit 40 Jahren (damals war ich Skifahren!). In Baden bei Wien war auch alles prima. Eine wunderbare familiäre preiswerte Unterkunft, Essen und Trinken waren auch weitgehend in Ordnung, natürlich nicht auf dem Niveau im Elsass (wobei die Weine durchaus mithalten konnten) aber dafür preiswerter. Die Sprachprobleme hielten sich auch in Grenzen. Leider passten die Turnieruhrzeiten nicht so ganz zu meiner Urlaubsgestaltung. Wanderungen und Wienbesichtigungen (inklusive des Fachgeschäfts „Schach und Spiele“) ermüdeten mich trotz Mittagsschlaf zu sehr um um 18h30 fit zu sein. Der Turniersaal war wie in Vor-Coronazeiten. Ziemlich eng und stickig (die Belüftung besserte sich ab Runde 3), keine Masken, Händeschütteln. In Runde 1 verlor ich gegen einen IM, in Runde 2 schaffte ich es nicht eine haushoch gewonnene Stellung im Endspiel zu gewinnen und holte nur einen halben Punkt. Runde 3 war noch schlimmer. Ich stellte eine Falle und fiel selbst hinein. In Runde 4 mißhandelte ich die Eröffnung aber mein Gegner willigte in besserer Stellung ins Remis ein. In der letzten Runde war ich relativ wach und gewann eine ausgeglichene Endspielstellung dank der Mithilfe meines Gegners (der den etwas widersprüchlichen Namen „Weichhart“ führte). Mit 2 aus 5 kam ich zu einem halbwegs akzeptablen Ergebnis. Fazit: Das Turnier ist empfehlenswert. Die Gegend ist echt schön, der ÖPNV ist hervorragend und die Gehwege in Niederösterreich sind nicht mit Autos zugeparkt. Wien ist natürlich auch sehenswert aber für mich persönlich etwas zu groß. Nicht fehlen durfte natürlich ein Besuch im Schachladen „Schach & Spiele“ von Michael Ehn. Auf der Rückfahrt machte ich bahnstreikbedingt einen Stopp in Passau, wo auch mal schöne Turniere gespielt wurden.
Nicht einmal zwei Wochen später ging es nach Robecchetto con Induno zur italienischen Mannschaftsmeisterschaft. Bahnstreikbedingt buchte ich für Donnerstagabend einen Flug (am Donnerstagmorgen wurde erst das Ende des Bahnstreiks verkündet). Die Fahrt zum Geisterflughafen Stuttgart (wenig Passagiere und viele geschlossene Geschäfte) und Checkin klappten hervorragend. Der Start verzögerte sich wegen eines Gewitters über dem Flughafen Mailand. Dann kam die Info: Flug fällt aus wegen Überschwemmung der Landebahn. Also zurück nach Pforzheim und Bahnfahrkarte gekauft. Damit kam ich pünktlich mit Pufferzeit zur ersten Runde, die in einem schnellen Remis endete. Gespielt wurde übrigens mit Maske und Scheibe. Samstagmorgen hatte ich überraschend spielfrei weil die gegnerische Mannschaft nicht antrat. In Runde 3 war das Remis schon schwerer zu erreichen. Am Sonntag rückte ich in die II. Mannschaft auf und es gelang mir ein wichtiger Sieg. Die letzte Runde verlor ich leider, dafür sorgten die anderen 3 für 2,5 Punkte und wir stiegen auf. Die Rückfahrt erfolgte wieder mit der Bahn, die wieder reibungslos verlief.